
Als ich heute früh im Aufwachen noch ein bisschen meine Gedanken habe schweifen lassen, zeigte sich ein Bild, mit dem ich so nicht gerechnet hätte.
Warum tust du was du tust? – schien als Frage dahinter zu schwingen.
Ich habe mich tiefer in das Bild und das Gefühl geatmet, habe die Frage in meinen Körper sinken lassen und beobachtet, was sich da zeigen wollte.
Warum tue ich was ich tue?
– aus Freude?
– um anderen eine Freude zu machen?
– aus der Erwartung nach Aufmerksamkeit? Anerkennung?
Und selbst wenn es früher so war, wieso habe ich mich dann doch nicht wirklich wohl und zufrieden und genährt gefühlt?
Wie oft habe ich etwas für andere getan und mich im Nachhinein dann doch nicht wertgeschätzt gefühlt?
Wenn ich jetzt da hin spüre, war da immer eine Erwartung. Eine unausgesprochene Aufforderung – sieh mich doch.
Oh man, das sitzt echt tief.
Ich erinnere mich an meine Jugend, an Situationen in denen meine Mutter krank war und ich ihren Job übernehmen musste. Da schwingt gerade auch eine Portion Wut mit.
Ich habe gekocht, getan, gemacht, um mir dann anhören zu müssen, ich habe keinen Hunger, ich schmecke eh nichts, ich mag nicht.
Da steigt gerade eine große Traurigkeit auf. Und wieder Wut.
Jetzt tust und machst du schon, und es ist doch nicht richtig.
Was ich auf meinem ganzen Weg der Bewusstwerdung gelernt habe ist, dass das Erkennen eines Musters schon der Beginn der Heilung ist. Und so stellt sich gerade die Frage : Was in mir möchte da nun endlich heilen?
Mir fällt gerade ein, als mein Neffe von mir ein „Dankeschön“ für seine Hilfe bekam, sagte er, das braucht es doch nicht, ist doch selbstverständlich.
Ja, auch für mich ist es selbstverständlich, dass wir uns in der Familie helfen wenn Hilfe gebraucht wird, und doch darf auch dieses Dankeschön sein. Ich sagte ihm das auch so. Seine Antwort darauf war: „Dankeschön für dein Dankeschön“.
Vielleicht ist es einfach nur das. Ein Dankeschön. Und dass ich dieses auch annehmen darf.
Ja, wir alle sind so gestickt, dass wir helfen wo Hilfe gebraucht wird. Für viele ist es eben auch selbstverständlich. In wie weit es für die Hilfesuchenden selbstverständlich ist kann ich schwer sagen, doch da wird auch eine große Portion mitschwingen.
Jeder von uns möchte manchmal genäht, gehalten und umsorgt werden. Und das ist auch vollkommen ok so. Schwierig wird es, wenn dabei deine Grenzen überschritten werden, wenn du dabei über dich selbst weggehst und deine eigenen Bedürfnisse nicht mehr erkennst, oder so weit hinten anstellst, dass du keine Kraft mehr hast sie dir zu erfüllen. Dann tauchen vielleicht Vorwürfe auf, dass andere Schuld sind, oder du zu viel Kraft und Zeit für andere investiert hast. Doch letztlich können die anderen nichts dafür. Es ist und war deine Entscheidung zu helfen.
Ich will damit nicht sagen, dass du anderen nicht mehr helfen sollst, doch wie wäre es, wenn du zuvor in dir und mit dir abklärst, ob du WIRKLICH helfen willst, oder doch lieber deinen persönlichen Termin wahrnehmen möchtest. Vielleicht tauchen dann Schuldgefühle auf, die sich aus alten Vorwürfen dir gegenüber gebildet haben, und hier kannst du dich dann direkt dem nächsten Thema widmen.
Wenn du immer aus dir heraus geholfen hast, vielleicht manchmal sogar ohne gefragt zu sein, wird es einiges an Übung deinerseits brauchen, dieses Muster wieder vollends loszulassen. Auch für mich ist es hin und wieder eine Gratwanderung, die mir VIEL Geduld mit mir selbst abverlangt.
Helfen, wenn ich um Hilfe gebeten werde. Ja das kann herausfordernd sein und lässt Raum zur Entwicklung. Und noch ein bisschen mehr, wenn deine Sichtweise auf die Hindernisse eine andere ist, und sich dir leichte Lösungswege zeigen. Manchmal brauchen die Menschen in deinem Umfeld längere Wege. Dabei ist noch nicht einmal erwiesen, welcher Weg nun richtiger wäre. Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg. Du hast deinen. Ich meinen. Und meine Mutter ihren, um wieder zum Ausgangspunkt meiner Überlegung zurückzukommen.
Wie gesagt, lass die Frage nach deinem Beweggrund zu helfen doch einfach mal in dein
Herz fallen, sich in deinem System ausbreiten und lausche den Antworten und Bildern, die sich dabei zeigen.
Wenn du magst, darfst du deine Gedanken sehr gerne in den Kommentaren teilen. Womöglich zeigen sich Ähnlichkeiten, oder neue Sichtweisen.
„BE YOURSELF – denn nur so kannst du dein Leben leben.“
Alles liebe zu dir und hab einen schönen Tag
Sirut Sabine
ALLES ist mit allem verbunden, eingebunden in das Große Muster der Welt. Nur du selbst kannst herausfinden, wo dein Platz ist und wie du ihn voller Freude ausfüllen kannst. https://lebensradweg.de/
Wenn du Fragen und Anregungen für mich hast, schreibe sie doch einfach in den Kommentar, denn nur so kann ich erkennen was dir wichtig ist und ob der Beitrag wirklich unterstützend für dich ist.