
Es gibt da diese Urwunde in dir. Ein wunder Punkt, der sich von Zeit zu Zeit meldet, oder der schon dein ganzes Leben bestimmt. Du kannst dich wie bisher davor verstecken, kannst dich verbiegen, kannst davonlaufen, oder du kannst diesmal stehen bleiben.
So lange versuchst du schon, diesen Schmerz zu verbergen, legst Masken und Pflaster darüber, damit niemand deinen Schmerz sieht. Du versteckst ihn sogar vor dir selbst und kreierst Geschichten, die dich zum Opfer machen.
All diese Ausweichstrategien funktionieren nicht mehr.
All die Verteidigungsmuster, Pflaster und Masken bröckeln.
JETZT ist die Zeit, in der es für dich not-wendig ist, diesem Schmerz zu begegnen. Es ist die Zeit der Wahrheit. Die Zeit des Sterbens um endlich in dem geboren zu werden, was du in Wirklichkeit bist.
Um dir ein Beispiel zu geben, möchte ich dir erzählen, was sich gestern in mir verwandelt hat.
Schon lange ist mir bewusst, dass es ein Thema gibt, was ich so oft schon an der Oberfläche „bearbeitet“ habe. Und ich weiß auch, dass ich mich oft vor dem Thema gedrückt habe. Lange Zeit habe ich mir auch eingeredet, ich bin eben so impulsiv, dass ich zeitweise meine Gefühle vor anderen verbergen muss, da ich nicht weiß, wie ich sie kontrollieren kann. Zu diesem sehr kraftvollen Gefühlschaos, was manchmal in mir tobt, kommt eine sehr wache Geistige Klarheit, in der ich dann auf den Punkt sehe, was wann wo falsch läuft, was wann wo eher der Wahrheit entspricht, oder was wann wo viel einfacher zu lösen ist. Und mir damit nicht so viel von meiner Zeit und Energie raubt. Klar geht es in diesen Fällen um Familienthemen. Meist Arbeiten im und um das Haus, doch auch gezieltere persönlichere Themen.
Wie dem auch sei, schon in meiner Kindheit hatte ich diese wilden Gefühle in mir. Und wenn ich damit zu meiner Mutter kam, oder besser gesagt, sie etwas wollte oder forderte, was ich nicht geben konnte oder wollte, tobte dieser Sturm in mir. Deutlich höre ich noch ihre Worte: „Geh, mach dass du in dein Zimmer kommst, und wenn du dich ausgebollert hast, kannst du wieder runterkommen.“
Die Themen die Auslöser waren erinnere ich mich nicht, doch was sich tief in mein System eingebrannt hat, ist dies Gefühl von allein sein, falsch sein, nicht genug sein, mich nicht so zeigen wie ich bin, nicht wert gehört zu werden.
Der Schmerz geht tief und in den vergangenen Tagen ist er so kraftvoll an die Oberfläche gespült worden, dass ein wegschauen nicht mehr möglich war. Und ich will auch nicht mehr wegschauen! Ich will, dass diese alten Wunden nun geheilt werden. Koste es was es wolle. Ja, auch wenn das bedeutet, all den Schmerz noch einmal zu fühlen. Denn nur dadurch kann er heilen.
Die persönlichen Wochenkarten haben den Anstoß gegeben. Ich konnte spüren, wie ein Wust von Gefühlen in mir aufstieg, und doch wusste ich noch nicht in welche Richtung es sich bewegte.
Tiefes atmen, still werden und immer wieder in meinen Körper spürend, löste sich Schicht um Schicht. Die Begegnung mit meinem inneren Kind löste einen erneuten Tränensturm aus. Mein Kopf versuchte Geschichten zu erinnern, doch ich spürte, es braucht keine Geschichten. Es braucht das Fühlen, und wenn ein Bild dazu aufploppte gut, und wenn nicht auch gut. Wieder mit meinem Atem verbunden ging die Reise weiter. Und ganz plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, oder wie unzählige Schichten auf einmal von mir ab. „Ich sehe dich“ – sagte ich zu meinem inneren Kind, und löste einen erneuten Sturzbach an Tränen aus. „Ich sehe dich!“ – DAS war der Schlüssel.
Mit einem Mal erkannte ich in den vielen Situationen, in denen ich mich so hilflos fühlte den Schmerz dahinter. „Ja, ich sehe dich in deinem Schmerz.“ – sagte ich diesmal zu meinem inneren Kind als das Bild in mir auftauchte, wie ich aufs Zimmer geschickt wurde. Die tiefe Erleichterung und Befreiung dieses Schmerzes lies alle Schutzmauern um mein Herz bersten.
Ich sehe mich – darf ich nun als neues Mantra in meinem Leben verankern.
Es geht nicht darum, etwas zu erklären, zu verbessern, es geht erst einmal darum, den Schmerz zu sehen, anzuerkennen, mit mir oder mit einem Gegenüber zu sein. So wie ich jetzt mit meinem inneren Kind sein kann, wenn es sich wieder fortgeschickt fühlt. Doch diesmal ist es nicht einsam, von nun an bin ich da. Ich sehe mich. Ich höre mir zu. Ich höre meinem Körper zu. Ich übergehe mich nicht mehr – und meine Gefühle schon gar nicht.
Du kannst deine eigene Urwunde in unterschiedlichen formen wahrnehmen, und sie ist bei jedem in eine andere Geschichte eingewoben. Doch der Schmerz, der befreit wird, wenn du stehen bleibst, wenn du bereit bist dich zu sehen, öffnet einen weiten Raum für Liebe. Und an diesem Punkt ist es erst einmal ohne Bedeutung, welche Geschichte dahinter liegt. Wichtig ist dein Gefühl. Dein dich selbst sehen und erkennen. Damit löst sich so viel. Damit werden selbst Geschichten unbedeutend.
An dieser Stelle möchte ich dich einladen, einmal in deinem Leben zu schauen, wo und wie sich deine Urwunde verbirgt, oder zeigt. Was du dafür tust, diesen Schmerz nicht zu fühlen, und ob es nicht auch für dich jetzt an der Zeit ist, diesen Schmerz zu heilen.
great blessings
Sirut Sabine
Sinn-Finderin, Seelen-Erinnerin, Herz-Öffnerin
ALLES ist mit allem verbunden, eingebunden in das Große Muster der Welt. Nur du selbst kannst herausfinden, wo dein Platz ist und wie du ihn voller Freude ausfüllen kannst.
BE YOURSELF – denn nur so kannst du dein Leben leben
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